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Mercedes eVito Tourer lang im Test

Elektrische Kastenwagen sind noch rar, Pkw-Varianten noch viel seltener. Mercedes ist mit dem e-Vito Tourer vorne dabei, nachmachen erwünscht.

Ob es uns stören würde, wenn das Testauto beklebt wäre, wurden wir vor der Übernahme gefragt. Nein, was soll schon sein, haben wir gesagt. Nun ja, der Mercedes e-Vito Tourer sah dann zugegeben schon etwas spezieller aus … Wobei die Follow-Me-Beklebung ja durchaus Farbe in den Alltag brachte und auch bei vielen anderen Verkehrsteilnehmern auf Interesse stieß. Und auch der Termin am Flughafen verlief ohne Folgen, jedenfalls fuhr uns beim Heimfahren kein Airbus nach. Die Follow-Me-Aufschrift kann aber auch anders gedeutet werden, gerichtet an andere Hersteller. Denn schließlich ist der e-Vito Tourer das erste rein elektrische Serienfahrzeug in der mittelgroßen Klasse. Auch der EQV – also die elektrische V-Klasse – steht in den Startlöchern und wird jene Kundschaft bedienen, die noch mehr Luxus und Reichweite benötigt.

Zwischen 100 und 130 km Reichweite

Stichwort Reichweite: Mit je nach Version und Ausstattung – es gibt den e-Vito Tourer in zwei Längen – 144 bis 152 Kilometern nach WLTP ist das Revier ganz klar im urbanen Bereich zu suchen. Auf unserer bei einer Außentemperatur von fünf Grad Celsius gefahrenen Testrunde durch die Stadt, über Land und auf der Autobahn kamen wir auf durchschnittlich 28 kWh Verbrauch und somit auf eine Reichweite von rund 125 Kilometer. Ein Teil der Energie wurde zum Beheizen des großen Innenraums verwendet, um realistische Bedingungen zu schaffen und nicht hinterm Steuer zu frieren. Auf der Autobahn ist bei 120 km/h übrigens Schluss, dann riegelt der eVito Tourer ab. Bei Vollgas kommt man dort rund 100 Kilometer weit und müsste dann rund sechs Stunden (zweiphasig) laden, um den Akku wieder ganz zu füllen. Was wiederum, wie anfangs erwähnt, ein Einsatz-Szenario in der Stadt – etwa bei Hotels – nahelegt. Besonders angenehm ist die mittels Schaltwippen variable Rekuperation, hier lässt sich in vier Stufen einstellen, wie stark das Auto verzögert, wenn man den Fuß von der Bremse nimmt.

Startpreis unter 50.000 Euro

Die Ausstattung ist eher schlicht gehalten, eine halbautomatische Klimaanlage sowie eine Sitzheizung fahrerseitig sind unter anderem serienmäßig, LED-Scheinwerfer, ein Multifunktions-lenkrad oder einen Tempomat gibt es im Mercedes eVito Tourer nicht. Die Preisliste startet bei 49.440 Euro, für Unternehmer vorsteuerabzugsfähig.?

Das gefällt uns: Platzangebot, variable Rekuperation

Das vermissen wir: die Option auf mehr Reichweite

Die Alternativen: in dem Segment werksseitig aktuell keine

Spezifikation

Leistung | Drehmoment
116 PS (85 kW) | 295 Nm
0–100 km/h | Vmax
k. A. | bis zu 120 km/h
Getriebe | Antrieb
1-Gang aut. | Vorderrad
Reichweite (max.) | Batterie
134–148 km (WLTP) | 35 kWh
Ø-Verbrauch
27,2–30,2 kWh/100 km (WLTP)
Ladedauer AC | DC
ca. 6 Stunden1 | -
Laderaum | Nutz- | Anhängelast
0,99 m3 | 890 kg | -
Garantie Fahrzeug | Batterie
4 J./80.000 km | 8 J./100.000 km
Basispreis | NoVA
49.440 € (inkl.) | 0 %

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