IRC: Korsika-Rallye | 11.05.2011
Stohl Racing liefert die Premiere bei der Premiere
Erstmals wird auf Korsika unter dem IRC-Banner gefahren. Eine Premiere liefert auch Stohl Racing: Toshi Arai pilotiert einen Impreza nach R4-Regeln.
Früher kannte man sie unter dem Namen „Rallye der 10.000 Kurven“ – die heutige Korsika-Rallye, auch „Tour de Corse“ genannt, erstreckt sich vom Nordwesten bis in den Süden der Insel Korsika. Die Asphaltrallye wird zum ersten Mal unter dem Banner der Intercontinental Rallye Challenge (IRC) abgehalten.
Schon am Donnerstagnachmittag wird die erste Prüfung abgehalten – die 27,5 Kilometer lange SP „Le Fangu – Nd de la Serra“ wird um 14.03 Uhr und um 16.56 Uhr Ortszeit ein zweites Mal absolviert. Der IRC-Tross nächtigt sogleich in Calvi – die Rallye wird am Freitagmorgen fortgesetzt, angepeilt wird die Hauptstadt Ajaccio. Die letzte der 14 Wertungsprüfungen wird am Samstagabend um 20.10 Uhr Ortszeit in Angriff genommen.
19 Super 2000-Crews stehen auf der Nennliste: Allen voran die Spitzenpiloten der aktuellen IRC-Tabelle: die Skoda-Piloten Jan Kopecky, Freddy Loix und Andreas Mikkelsen und ihre Peugeot-Pendants Bryan Bouffier, Guy Wilks und Thierry Neuville.
Nicht dabei ist der Führende der Tabelle, der zuletzt auf den Kanaren knapp vor seinem Teamkollegen Jan Kopecky die Rallye gewinnen konnte - der regierende IRC-Champion Juho Hänninen konzentriert sich heuer auf seinen SWRC-Einsatz mit dem Red Bull Skoda-Team von Raimund Baumschlager.
Stichwort Österreich: Das Stohl Racing Team aus Großenzersdorf wird einen brandneuen Subaru Impreza WRX nach R4-Reglement zum Einsatz bringen – am Steuer sitzt niemand geringerer als der zweimalige PWRC-Weltmeister Toshihiro Arai.
„Wir absolvieren gerade den ersten Schritt bei diesem Projekt. Es ist noch viel zu früh, als dass man von unserem Auto erwarten könnte, dass es sich mit den S2000-Fahrzeugen messen kann", steigt Rennstallbesitzer Manfred Stohl auf die Erwartungsbremse.
Laut Stohl, der bereits auf Korsika weilt, stellt der Einsatz so etwas wie einen Test dar – es gehe vielmehr darum, „ohne Probleme über die Distanz zu kommen“, erklärt der Gruppe N-Weltmeister des Jahres 2000. Ab der Azoren-Rallye wird Stohl Racing einen zweiten R4-Impreza einsetzen, am Steuer wird Fumio Nutahara sitzen.
Für die Fans vor Ort gibt es ein besonderes „Zuckerl“: Rallye-Legende Ari Vatanen, der Weltmeister des Jahres 1981, der gegen Jean Todt bei der Wahl des FIA-Präsidenten verloren hat, wird einen Peugeot 207 SC Rallye als Vorausauto pilotieren, aus dem „Gebetesbuch“ wird sein Sohn Max vorlesen.
Zuletzt, auf den Kanaren, lieferten die IRC-Protagonisten einen spannenden Sekundenkrimi bis zum Ziel – einziges Pech: Zur gleichen Zeit gab es in der WM mit dem knappsten Rückstand der Geschichte eine nicht minder interessante Rallye zu verfolgen.