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Marder und E-Autos
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Biss zum Morgengrauen

Wenn der Marder in der Nacht auf Streifzug ist, kann es schon passieren, dass er sich in Autokabel verbeißt. Wer glaubt, das betrifft nur Verbrenner, irrt: Auch Elektroautos können Opfer des optisch possierlichen Raubtiers werden. Der Schaden kann viel höher sein, ein Schutz ist umso ratsamer.

Immer wieder sieht man am Land des Nachts von Wasserflaschen umzingelte Autos parken. Es handelt sich dabei nicht um eine besonders durstige Person, die hier am nächsten Tag einsteigt, sondern um eine, die auf ein Hausmittel gegen Marder vertraut. Das Tierchen soll sich an der Spiegelung schrecken, Reißaus nehmen und nur ja alle Kabel in Ruhe lassen. Auch selbst gebastelte Rahmen mit Hasengitter sollen die Raubtiere vom Hineinschlüpfen abhalten. Bloß: Marder sind blitzgescheit und finden trotzdem schnell einen Weg an den gewünschten Ort.

Rasch ein wirtschaftlicher Totalschaden
Kein Problem, wenn sich das Tier nur kurz im Auto verstecken würde. Riecht ein Marder jedoch einen Artgenossen – etwa wenn das Auto vorher in einem anderen Revier gestanden ist –, wird er rabiat und beißt schon mal Kabel an. Bei einem Diesel oder Benziner ist das lästig, meist aber nicht dramatisch teuer. Bei Elektroautos ist die Lage anders: „Viele Kabelstränge sind nicht austauschbar, sondern nur Teile elektrischer Module, die man dann als Ganzes ersetzen muss“, meint Peter Kirisics, Geschäftsführer von Carplus (Wiener Städtische). So kann bei einem E-Kleinwagen oder einem Gebrauchten ein Marder-Zwischenfall rasch mit einem wirtschaftlichen Totalschaden gleichgesetzt werden. Mit steigendem Marktanteil wird immer mehr auf die Bedürfnisse von Menschen mit Elektroautos eingegangen: Der Branchenversicherer Garanta etwa verweist auf sein Elektro-Plus-Paket, das neben dem Diebstahl des Ladekabels oder den Akku-Entsorgungskosten bei Totalschaden auch die „Allgefahrendeckung für den Akku“, etwa bei Tierbiss, abdeckt. Auch Kirisics verweist auf ein spezielles Paket, dessen Deckungen stetig den Anforderungen angepasst werden. So wurden die versicherten Folgeschäden von Tierverbiss abweichend von der Grunddeckung zuletzt von 3.000 auf 6.000 Euro erhöht.

Hundehaare, WC- oder Mottenkugeln, all das gehört zu den Hausmitteln, von denen Marderabschreckende Elektro geplagte erzählen. Gerüche verfliegen aber schnell. Wer nicht vor jeder Fahrt seinen Vierbeiner rupfen oder ständig Kugel-Nachschub besorgen will, setzt am besten auf kombinierte Abwehrgeräte, die – für Marderohren – unangenehme Ultraschalltöne aussenden und ungefährliche, aber abschreckende Elektroschocks verteilen. Viel hilft viel, im Kampf gegen Marderbisse bewahrheitet sich der alte Spruch.

Hilfreich: Schall und Schock
Unsere Abbildung zeigt beispielhaft das Kombinationsgerät M9700 von K&K. Es arbeitet mit eigener Stromversorgung, ist also nicht vom Bordnetz abhängig. Nachdem sich Ultraschall geradlinig verbreitet und nicht durch Hindernisse dringt, bietet es eine 360-Grad-Kuppel für größeren Schutz. Durch die Wasserdichtigkeit kann dieses Bauteil tief unten montiert werden, um sozusagen einen Schallteppich unter dem Auto zu bilden. Wer auch tierspuren auf dem Fahrzeug beseitigen möchte, greift zusätzlich zu einem resonanzkörper, der den Ultraschall als Schwingung auf das Blech überträgt. Nun zu den Elektroschocks: Die Multikontakt-Hochspannungsbürsten des K&K M9700 vereinen Plus- und Minuspol in einem Bauteil, der Stromkreis schließt sich also sofort beim Betreten. Und: Die „Bürste“ durchdringt das Fell, nicht nur Schnauze und Pfote sind Angriffsfläche. Wie bei einem Weidezaun wird das tier auf keinen Fall verletzt!

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