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Der Anfang einer neuen Ära

Rolls-Royce musste im Grunde irgendwann auf E-Antrieb umsteigen. Und das hat absolut nichts mit Emissionsvorschriften oder dem Klimawandel zu tun, sondern mit dem Anspruch der Marke möglichst lautlose Souveränität zu bieten. Nun ist man bei den Briten der Meinung, die Technologie wäre weit genug, um einem Rolls würdig zu sein. Das Ergebnis heißt Spectre und ist, wenig überraschend, verdammt imposant.

Charles Steward Rolls sagte beriets zu seinen Lebzeiten, Anfang der 1900er, folgendes: “The electric car is perfectly noiseless and clean. There is no smell or vibration. They should become very useful when fixed charging stations can be arranged.” Ein Mann mit Weitblick. Obgleich wir an dem letztgenannten Punkt bekanntlich alle noch arbeiten, so ist der Spectre dennoch mehr oder weniger nichts anderes als das Einlösen eines schon bei der Firmengründung abgegebenen Versprechens, lautlosen Luxus auf die Straße zu bringen. Und wenig überraschend ist die heutige Firmenführung voll des Überschwangs, wenn es um den ersten, vollelektrischen Rolls geht:

"Spectre besitzt all die Qualitäten, die den Mythos Rolls-Royce ausmachen. Dieses unglaubliche Automobil, das von Anfang an als unser erstes vollelektrisches Modell konzipiert wurde, ist leise, leistungsstark und zeigt, wie perfekt Rolls-Royce für die Elektrifizierung geeignet ist. Der vollelektrische Antriebsstrang des Spectre wird den anhaltenden Erfolg und die Relevanz der Marke sicherstellen und gleichzeitig die Definition aller Eigenschaften, die einen Rolls-Royce zu einem Rolls-Royce machen, dramatisch verbessern. (...) Unser Gründervater Sir Henry Royce sagte: 'Strebe nach Perfektion in allem, was du tust'. Der Spectre wurde im Rahmen dieser Kultur entwickelt. Er gibt die Richtung für die Zukunft unserer Marke vor und ist die perfekte Antwort auf die Aufforderung der anspruchsvollsten Menschen der Welt, das Erlebnis Elektroauto zu verbessern, denn Spectre ist zuerst ein Rolls-Royce und erst dann ein Elektroauto. Dies ist der Beginn eines kühnen neuen Kapitels für unsere Marke, unsere außergewöhnlichen Kunden und die Luxusindustrie. Aus diesem Grund glaube ich, dass Spectre das perfekteste Produkt ist, das Rolls-Royce je produziert hat."
Torsten Müller-Ötvös, Vorstandsvorsitzender, Rolls-Royce Motor Cars

Das "perfekteste Produkt" einer Marke, die seit über 100 Jahren nach Perfektion strebt. Na Bumm. Da darf man einiges erwarten. Und "warten" ist ein gutes Stichwort. Obgleich der Spectre jetzt also enthüllt wurde, ist die Arbeit an ihm noch nicht abgeschlossen. So sind etwa die technischen Daten noch nicht final. Ein paar Anhaltspunkte gibt man uns aber doch: 430 kW, 900 NM und eine WLTP-Reichweite von 520 km werden angepeilt. Allradantrieb und -Lenkung versteht sich quasi von selbst. Akkugröße und Ladegeschwindigkeit? Noch ein Geheimnis. Nachdem es uns aber sehr wundern würde, wenn Rolls-Royce hier nicht über weite Strecken identische Teile verwendet wie BMW im neuen i7, nehmen wir an dass auch hier ein Akkupaket mit netto knapp 102 kWh Fassungsvermögen verbaut ist, dass dann mit maximal 195 kW geladen werden kann.

Folgerichtig ebenso noch nicht fixiert sind die Preise. Tendenziell soll er aber dann zwischen dem SUV Cullinan und der großen Limousine Phantom positioniert werden - also irgendwo im Bereich von 400.000 Euro - angesiedelt sein.

Auch sonst werden so manche Zahlen verraten. Zum Beispiel die Außenmaße: 5,45 Meter lang, 1,56 Meter hoch und 2,08 Meter breit ist der Spectre. Also gelinde gesagt riesig. Das spiegelt sich auch in den Rädern wider, wegen derer der Wagen auf den Bildern gar nicht SO groß wirkt. 23 Zoll sind diese groß.

Noch mehr Zahlen gefällig. Gern; ab in den Innenraum. Den LED-Nachthimmel kennt man aus anderen Modellen; neu hier sind die "STarlight Doors", die allein 4.796 sanft beleuchtete "Sterne" beheimaten. Zudem wurde das Interieur natürlich auch sonst mit allem ausstaffiert, was man sich an automobilem Luxus so vorstellen kann. Die mutige Farbkombi des Wagens auf den Bildern soll dabei vor allem ein Vorgeschmack darauf sein, wie individuell der Wagen konfiguriert werden kann. Farblich und in Sachen Materialien dürften keine Wünsche offen bleiben. Auch nicht in Sachen Elektronik übrigens, wie ein neues Infotainment-System samt Digitaltacho sicherstellen soll, dessen diverse Elemente da und dort aber merklich an BMWs aktuelle Lösung erinnern.

Beim Design unterscheidet sich der Spectre nicht wesentlich von anderen RR-Produkten, obwohl er den breitesten Kühlergrill aufweist, der jemals ab Werk an einem Rolls angebracht wurde. Dieser wird ebenfals von 22 LEDs sanft beleuchtet. Darüber thront eine neue, aerodynamisch optimierte Spirit of Ecstasy-Figur. Apropos Aerodynamik: Der Spectre ist das aerodynamischste Modell in der Geschichte von Rolls-Royce mit einem Luftwiderstandsbeiwert von 0,25.

Auch nicht bei der Elektronik übrigens. Mit dem Spectre hat Rolls-Royce überdies ein neuartiges System der "dezentralisierten Intelligenz" integriert, das den direkten Austausch von Informationen zwischen mehr als 1.000 Fahrzeugfunktionen ermöglicht und damit den Fahrkomfort weiter erhöht. Überhaupt ist "Komfort" natürlich das Schlüsselwort hier. Auch akustisch. Obgleich der Antrieb schon an sich kaum einen Mucks macht, wurde knapp 700 kg (nein, wir haben uns nicht vertippt: Siebenhundert!) Schalldämmung verbaut ... ja, der Spectre ist nicht nur groß, sondern auch schwer. 2.975 kg Leergewicht stehen im Datenblatt. Opulent. Wie das ganze Auto eben.

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