Lada 1119 Kalina - im Test | 20.03.2008
Sputnik!
Angebot aus Russland: 3,8 Meter Auto für 9.200 Euro. Ist der Kalina eine Alternative zu Europas Kompaktautos? Motorline.cc auf Testfahrt!
Gemäß der typischen AvtoVAZ-Nomenklatur heißt die Modellfamilie 111, der fünftürige „Chetschbeck“, wie man in Russland sagt (wirklich, man sagt dort so) hört auf den internen Namen 11193-110-40. Damit das etwas charmanter klingt, schmückt sich der Kompakt-Schnuckel mit dem Namen „Kalina“.
Zu betonen bitte auf der zweiten Silbe - also nicht behmisch „KA-lina“, wie der derzeitige SPÖ-Bundesgeschäftsführer, sondern echt russisch „Ka-Liii-na“. Und wir wissen, was Sie jetzt denken...:
„Kalinka, Kalinka, Kalinka moja,
v sjadu jagoda malinka, malinka moja...“ (da capo al fine)
Kalinka ist die Koseform von Kalina, so wie Mizzi für Marie oder Sepp für Josef. Nur damit wir das aus dem Weg geräumt haben. Auf französisch beispielsweise hieße dieses Auto Celine. Vielleicht heißt es ja auch bald so, denn Renault hat dieser Tage 25 Prozent von AvtoVAZ übernommen.
Lang hat es gedauert, bis dieses Modell unsere Breiten erreicht hat: Die Premiere war schon 1999, seit 2003 wird in Serie produziert. Man merkt, beim größten russischen Autohersteller gehen die Dinge noch immer nicht so flott vonstatten, wie das vielleicht nötig wäre.
Das Alter merkt man etwas am gefälligen Styling, das halt schon sozusagen eine Generation hinterherhinkt. In der Außenfarbe „Plum“ (also sagen wir: dunkelblau) gibt das 3,8-Meter-Auto eine sehr erwachsene Figur ab, weder „Retro“ à la Fiat 124 noch verhatscht wie der große Lada 210. Eben unauffällig im besten Sinn des Wortes!
Es gibt vorderhand eine Antriebsvariante, nämlich den 1,6l-Vierzylinder-Benzinmotor mit 81 PS und Fünfgang-Getriebe. Preislich bewegen wir uns am untersten Rand des Neuwagen-Spektrums.
Mit einem Grundpreis von 9.154,- Euro hat der der 1119 Konkurrenten wie zum Beispiel Daihatsu Cuore, Chevrolet Matiz und den neuen Suzuki Splash, also eine halbe Nummer kleiner; und als Hauptgegner den größeren Dacia Logan.
Die Ausstattung umfasst Details wie elektrische Fensterheber vorne, Zentralverriegelung mit Fernbedienung, Servolenkung, Bordcomputer und die für die Marke so typischen Kotfleppen, Modell „Rudi Stohl in Kenia“.
Die Extras: Nebelscheinwerfer (273,00 Euro), Radiovorbereitung mit zwei Lautsprechern und Dachantenne (163,50 Euro) und Hecklautsprecher (76,30 Euro), dazu nochmals 100 Euro für das Radio – das gibt summa summarum 9.690,50 Euro.
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