AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Alpine soll "Mini-Ferrari" werden
Renault/Alpine

Der neue Renault-Boss hat große Pläne

Vor Kurzem noch geisterten Berichte darüber durchs Netz, dass Alpine vor dem Aus stehen könnte. Unter Renaults neuer Führung mit Luca de Meo sehen die Dinge jetzt aber ganz anders aus ...

Johannes Posch

Nachdem die Marke Alpine noch vor wenigen Monaten kurz davor stand, möglicherweise zu verschwinden, scheint sie uns jetzt nicht nur zu erhalten zu bleiben, sondern könnte sogar zum Dreh- und Angelpunkt für alles sportliche innerhalb der französischen Marke werden. Zumindest scheint der neue Renault-Chef Luca de Meo durchaus optimistisch zu sein, was die Zukunft der Marke angeht.

Zuvor hatte Renault drei Performance-Divisionen, zwischen denen nur sehr wenig Zusammenarbeit bestand: Das Renault Formel-1-Team, das RenaultSport-Team, das für die Performance-Modelle wie den Megane RS verantwortlich zeichnete, aber laut de Meo keine exakte Rollenbeschreibung hatte und wie ein "Stamm voller sehr kompetenter Freaks" agierte, und eben Alpine.

"In Hinblick auf die finanziellen Probleme gab es Druck, Alpine zu schließen", sagte de Meo gegenüber Top Gear in einem Interview. "Aber ich sah die Möglichkeit, diese drei Instanzen zu kombinieren, um ein "Mini-Ferrari" zu schaffen, wenn Sie mir den Ausdruck gestatten."

Die ersten Schritte davon haben wir bereits erlebt: Das Formel 1-Team heißt ab nächster Saison offiziell Alpine und auch in der WEC wagt man als Alpine den Schritt in die LMP-1. In Hinblick auf die Straßenautos sehe er zudem durchaus eine Zukunft für die A110, man müsse den Lifecycle aber so handhaben, wie das Porsche etwa beim 911 tut. Das bedeutet: viele unterschiedliche Varianten. Vielleicht bekommen wir also doch noch einen Alpine Roadster?! Wir werden sehen. Jedenfalls ist de Meo aber alles andere als abgehoben oder realitätsfremd: "Alpine ist eine Marke mit langer Tradition. Aber wir müssen mit dieser ganzen Nostalgie aufhören und in die Zukunft blicken. Die Elektro-Erfahrung emotional erlebbar machen. Wir haben Ideen ..." Auch ein Elektro-Alpine scheint also in Überlegung, allerdings freilich nur, wenn sich ein Business Case dafür ergibt ... eventuell mit einem Partner, meinte de Meo.

Zudem will er sich für Alpine auf bewährte Rezepte aus seiner Zeit bei Seat verlassen. Heißt: Künftige Alpine-Modelle könnten wie immer noch bei Cupra üblich auf Renault-Modellen basieren. Vorstellbar wäre also, dass der nächste Top-Megane nicht "RS Trophy-R", sondern eben "Alpine Megane" heißt - oder so ähnlich. Ein "Kangoo Alpine" sei aber jedenfalls nicht angedacht, beruhigt er lachend.

De Meo ist jedenfalls ein Mann mit viel Erfahrung - auch was das Management von mehreren Teams angeht. In der Vergangenheit war er beispielsweise als Markenverantwortlicher bei Fiat und leitete das Marketing von Audi. Dennoch ist sein neuer Job eine Herausforderung: "Ich hatte Abarth und Audi Sport, aber das hatte ich nie: ein Formel-1-Team, ein Werk wie Dieppe und die brillante Ingenieurskunst von RenaultSport"

Das mittelfristige Ziel von de Meo für Alpine ist in 3-4 Jahren die Gewinnschwelle zu erreichen, und zwar für die gesamte neue Alpine Division einschließlich des F1-Teams. Er sagt, seine Aufgabe sei es gewesen, Vertrauen in Renault zu schaffen, ein Unternehmen, in dem es seiner Meinung nach viele Talente gibt. "Wir standen gerade seit 10 Jahren zum ersten Mal in einem F1-Grand Prix wieder auf dem Podium. Ein wenig Selbstvertrauen kann alles ändern."

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Diesel um 1,169 Euro? Ein Fehler!

Billigdiesel führt zu Ansturm auf Tankstelle

Am 29. Jänner fuhren zahlreiche Diesellenker nach Horn zum Spritsparen. Eine Tankstelle hatte einen fehlerhaften Preis ausgewiesen – erst am 30. Jänner in der Früh wurde der Lapsus bemerkt. Glück gehabt: Zurückzahlen müssen die Glücklichen die Differenz nicht.

Ein Schritt zurück ist zwei voraus

Das ist der neue VW Golf

Pünktlich zum fünfzigjährigen Jubiläum überarbeitet Volkswagen die achte Generation des Golf. Nicht zu viel wurde verändert, dafür aber zahlreiche wichtige Details.

Festivals: Anreise und Co

Musik macht mobil

Auch wenn die Vorfreude groß ist und die Kumpels im Auto schon abgehen: Vorausschauende Fahrweise und besonders viel Rücksicht bringt alle am besten zum Festival der Wahl. Eine Anreise mit der Bahn ist ebenso eine Überlegung wert, ist einfach stressfreier.

Vor allem der Benziner könnte preislich interessant werden

Omoda: Crossover-SUV Omoda 5 kommt nach Österreich

Für den Start auf dem österreichischen Markt bringtg Omoda ihr SUV-Modell 5. Den Anfang macht im ersten Halbjahr 2024 die Benziner-Variante, Hybrid und BEV folgen kurz darauf. Besonders erstaunlich: die Preise, die bei 26.000 Euro starten sollen.

Der wahre Nachfolger des Megane

Das ist der neue Renault Symbioz

So futuristisch der Name klingen mag – mit dem Symbioz möchte man bei Renault vor allem klassische Kundschaften ansprechen. Nicht nur mit schlauem Raumkonzept, sondern auch allgemein verträglicher Motorisierung.