ORM: Rebenland-Rallye | 22.03.2013
Baumschlager mit sämtlichen Bestzeiten
Raimund Baumschlager hielt Beppo Harrach mit einem Bestzeitenfeuerwerk in Schach. Achim Mörtl auf dem tollen fünften Platz als einsamer 2WD-Leader.
Die Österreichische Rallye-Staatsmeisterschaft kehrt zurück ins Rebenland, wo im Vorjahr eine brandneue Rallye aus dem Boden gestampft wurde, die nicht nur Piloten und Fans, sondern auch die Bevölkerung begeistern konnte.
Der große Dominator hieß am ersten Tag Raimund Baumschlager – in seinem Skoda Fabia S2000 konnte er alle fünf möglichen Sonderprüfungsbestzeiten der ersten Etappe erringen. „Ich bin zufrieden, es ist alles in Ordnung“, sagte der regierende, sichtlich zufriedene Staatsmeister.
Die zweitschnellste Zeit markierte jeweils Beppo Harrach in seinem Mitsubshi Lancer Evo IX R4, was er sich auch erklären konnte: „Raimund hatte einen Test vor der Rallye, wir nicht - darum findet unser Test hier statt.“ Bitterer Nachsatz: „Ich bin nicht wirklich glücklich.“ Nach fünf von 13 Sonderprüfungen fehlen Harrach 16,1 Sekunden auf seinen langjährigen Gegenspieler – ein Rückstand, der durchaus noch aufzuholen ist.
Zumal die Sonderprüfungen, in erster Linie die 11,78 km lange SP „Remschnigg“ zumindest am Freitag höchst rutschig waren, die Autos schaufelten glitschigen Schlamm aus den Kurven, der sich mit Kies und sogar abgelagertem Schnee vermischte.
Um den dritten Platz kämpften wie erwartet Kris Rosenberger im VW Polo S2000 und Gerwald Grössing in einem weiteren Evo IX R4. Während auf der ersten Prüfung noch Rosenberger die Nase vorne hatte, konnte Grössing auf SP 2 um zehn Sekunden schneller als der VW-Pilot fahren und damit Platz drei übernehmen.
Zwar gelang es Rosenberger und seiner Co-Pilotin Tina-Maria Monego auf der dritten Sonderprüfung, den Rückstand auf 3,5 Sekunden zu reduzieren, doch auf den weiteren Prüfungen bekräftigten Grössing und sein Beifahrer Sigi Schwarz den dritten Platz.
Wie ein Politiker erklärte ein gut gelaunter Gerwald Grössing: „Ich habe gesagt, dass wir die dritte Kraft in Österreich sind, und entsprechend werden wir auch den dritten Platz halten.“ Rosenberger fehlen jedoch nur rund zehn Sekunden, auch der Kampf um Platz drei bleibt also offen.
Mörtl schnell – und mit Reserven
Eine beeindruckende Vorstellung lieferte Comeback-Star Achim Mörtl, der im Jaga Motorsport Citroen DS3 R3 den tollen, aber auch einsamen fünften Gesamtrang belegt: Auf Rosenberger fehlt dem dreifachen Staatsmeister eine halbe Minute, der sechstplatzierte Hermann Gaßner liegt 25,5 Sekunden hinter dem Kärntner zurück.Achim Mörtl zog eine zuversichtliche Tagesbilanz: „Am Anfang war‘s noch schwierig. Ich muss erst mit meinem Auto zusammenwachsen. Mittlerweile komme ich immer besser mit dem Auto zurecht und wenn das so weitergeht werden sich einige Herren da vorne warm anziehen müssen. Ich habe immer noch ungenutzte Reserven.“
40,5 Sekunden Vorsprung konnte Mörtl auf den nächstbesten 2WD-Piloten, Michael Böhm im Suzuki Swift S1600 herausfahren…
Der Zweiradvizemeister war nach SP 4 fuchsteufelswild und schäumte: „Ich bin stinksauer. Auf den ersten Prüfungen hatten wir Probleme mit den Bremsen, das haben wir aber wieder in den Griff bekommen. Doch auf SP 4 musste ich einen Russen in einem S2000 überholen und habe dadurch einige Sekunden verloren.“ Was den Kampf um den 2WD-Sieg anbelangt, hat Böhm noch nicht aufgegeben: „In den noch ausstehenden acht Sonderprüfungen kann morgen noch viel passieren.“
Auf dem achten Platz rangiert der Deutsche Robert Pritzl auf einem Subaru Impreza WRX STI, dahinter liegt mit Peter Ebner der drittplatzierte Pilot der 2WD, womit zwei der drei auch optisch beeindruckenden Jaga-Citroen in den Top 10 liegen. Zwei DS3 sind in rot-weiß gehalten und werden von dem erwähnten Peter Ebner und Klemens Haingartner pilotiert, der dritte DS3, in blau-weiß, ist jener von Mörtl. Haingartner laborierte noch an einer ausklingenden Verkühlung, liegt auf Gesamtrang 17. Platz zehn belegt Fritz Waldherr im Evo VII vor Asja Zupanc im Evo IX.
Bei den Historischen führt Porsche-Pilot Karl Wagner als Gesamt-16. etwas mehr als eine Minute vor seinem Markenkollegen Christian Rosner auf Rang 22, eine weitere Minute dahinter liegt Johannes Huber auf einem weiteren Porsche auf Gesamtrang 30. In den Klassen des OSK-Pokals führen Fritz Waldherr (Klasse P2) und Willi Rabl (Klasse P3).
Am Samstag sind noch etwas mehr als 100 SP-Kilometer zu absolvieren, der Löwenanteil der Rebenland-Rallye wird also erst morgen abgespult. Acht Sonderprüfungen sind noch zu fahren – los geht es am Samstagmorgen um 8.20 Uhr mit der 2,99 km kurzen SP „Poharnigberg“.
Rebenland-Rallye 2013, Zwischenstand nach dem ersten Tag (5 von 13 SP):
1. Raimund Baumschlager/Klaus Wicha A/D Skoda Fabia S20002 32:25,2 Min
2. Beppo Harrach/Andreas Schindlbacher A/A Mitsubishi Evo IX R4 +16,1 Sek
3. Gerwald Grössing/Siegfried Schwarz A/A Mitsubishi Evo IX R4 +38,3 Sek
4. Kris Rosenberger/Tina Maria Monego A/A VW Polo S2000 +49,1 Sek
5. Achim Mörtl/Jürgen Rausch A/A Citroen DS 3 +1:19,7 Min
6. Hermann Gassner/Karin Thannhäuser D/D Mitsubishi Evo X +1:45,2 Min
7. Michael Böhm/Katrin Becker A/D Suzuki Swift 1600 +2:00,2 Min
8. Robert Pritzl/Karina Hepperle D/D Subaru Impreza +2:14,2 Min
9. Peter Ebner/Gerald Winter A/A Citroen DS 3 +2:48,0 Min
10. Fritz Waldherr/Klaus Ostermann A/A Mitsubishi Evo VII +2:56,4 Min
11. Asja Zupanc/Blanca Kacin Slo/Slo Mitsubishi Evo IX +3:20,2 Min
16. Karl Wagner/Gerda Zauner A/A Porsche 911 +4:13,4 Min
22. Christian Rosner/Roman Sturm A/A Porsche 911 +5:17,4 Min
25. Willi Rabl/Uschi Breinessl A/A VW Golf Kitcar +5:52,0 Min
30. Johannes Huber/Harald Gottlieb A/A Porsche 911 +6:21,9 Min