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ERC, Rallye Rom: Bericht
Fotos: FIA ERC/Red Bull Content Pool

Mit Pasta & Spaghetti auf Platz fünf

Starke Österreicher in Rom. Simon Wagner katapultierte sich vor auf Platz 5, Fabian Zeiringer feiert Zielankunft. Wie auch BRR und Wurmbrand Racing.

Noir Trawniczek

Die italienische Europameisterschaftsrallye erlebte an diesem sonnigen Sonntagnachmittag einen wahrlich dramatischen Showdown. Dessen Höhepunkt war die rund 30 Kilometer lange vorletzte Sonderprüfung, auf der wegen der vielfach herausgecutteten, zum Teil spitzen Steine und der daraus resultierenden zahlreichen Reifenschäden die Wertung noch einmal gehörig durcheinandergeschüttelt wurde...

Während also viele, zum Teil auch illustre Teams der stark besetzten Rallye Rom auf dieser Prüfung strauchelten, konnten andere mit einer Mischung aus Speed und gebotener Umsicht glänzen.

Motivationsspritze für die Barum Rallye

Zu ihnen gehört auch Simon Wagner. Der Oberösterreicher, der nach dem ersten Tag auf Platz zwölf liegend die Top 10 im Visier hatte, klagte vor der ominösen SP12 noch darüber, dass er nicht in seinen Rhythmus kommen würde - vor den beiden letzten Prüfungen werde er noch Pasta und Spaghetti genießen, erklärte der zweifache Staatsmeister mit einem charmanten Augenzwinkern - etwas, das in Italien natürlich gern gehört wird. Und offenbar auch Wirkung zeigte..

Denn auf der langen SP „Santopadre“ konnten Simon Wagner und Gerry Winter in ihrem wie immer von Eurosol Racing eingesetzten Skoda Fabia RS Rally2 mit der sechstschnellsten Zeit glänzen - hinter den ERC-Größen Hayden Paddon, Giandomenico Basso, Miklos Csomos, dem späteren Sieger Andrea Grugnola und Alexey Lukyanuk. Auf Paddon fehlten Wagner/Winter lediglich neun Sekunden, das Duo katapultierte sich mit dieser Meisterleistung vor von Platz elf auf Platz fünf. Nach der abschließenden Powerstage konnten die Michelin-bereiften Österreicher die Rallye Rom auf dem fünften Gesamtrang (ERC, unter den nicht in der ERC eingetragenen, keinem Reifenlimit unterliegenden Piloten Platz sechs) beenden. Eine Motivationsspritze für die nächste Station der FIA ERC, der Barum Rallye - dort konnte er im Vorjahr einen ausgezeichneten dritten Platz belegen...

Auf Gesamtrang 13 landeten Albert von Thurn und Taxis und Jara Hain im von Baumschlager Rallye Racing eingesetzten älteren, bewährten Skoda-Modell, dem Skoda Fabia Rally2 Evo, siehe Foto unten.

Zeiringer: „Endlich auch in der ERC im Ziel“

Auch in der ERC4 waren ÖsterreicherInnen vertreten. Fabian Zeiringer und Angelika Letz pilotierten einen Opel Corsa Rally4, der von Waldherr Motor Sport eingesetzt wurde - auch dieses Duo konnte just auf der schwierigen, ausfallsreichen SP12 mit einem sauberen fünften Platz glänzen.

Gegenüber motorline.cc verrät Fabian den Hintergrund: „Diese Prüfung war am ehesten so, wie wir sie in Österreich kennen. Während viele der anderen Prüfungen eher schnelle breite Straßen waren, so war die SP „Santopadre“ eher schmäler, technisch selektiv und natürlich musste man aufpassen, dass man sich beim Cutten nicht die Reifen zerstört. Luca Waldherr und sein Team haben unser Auto perfekt betreut - so konnten wir unser Ziel, endlich auch in der ERC eine Zielankunft zu schaffen umsetzen - sogar mit einer guten Platzierung.“

Die fehlerlose Rallye wurde schließlich mit Platz sieben in der ERC4/JuniorERC belohnt. Auch Fabian Zeiringer wird bei der Barum-Rallye starten - und auch er kennt die Kultrallye bereits aus dem Vorjahr...

Wurmbrand Racing mit vier Autos

Auf Platz zehn der ERC4 landeten der Deutsche Norman Kreuter und die von ihren Einsätzen mit Alfred Kramer junior bekannte Dänin Jeannette Kvick auf einem Peugeot 208 Rally4, der von Wurmbrand Racing eingesetzt wurde.

Das Waldviertler Rallyeteam war noch mit drei weiteren Peugeot 208 Rally4-Boliden am Start: Das mexikanische Duo Patrice und Nicolas Spitalier belegte Platz zwölf der ERC4, die Deutschen Wolfgang Irlacher und Jennifer Lerch (keine ERC4-Nennung) landeten in der Klasse RC4 auf Platz 22. Lediglich das deutsche Duo Timo und Jasmin Weigert sah nach einem Ausfall auf SP12 keine Zielrampe.

Italienischer Doppelsieg

Den Gesamtsieg feierte wie erwähnt der italienische Lokalmatador Andrea Grugnola (Copilot Pietro Emil Ometto/Citroen C3 Rally2), der sich mit seinem ersten ERC-Sieg zugleich ein drtittes Mal zum italienischen Staatsmeister küren konnte. Mit 23,1 Sekunden Rückstand belegten Giandomenico Basso und Lorenzo Granai im Skoda Fabia RS Rally2 den zweiten Platz vor Hayden Paddon/John Kennard im Hyundai i20 N Rally2, Rückstand 53,8 Sekunden. Der vierplatzierte Efren Llarena wies bereits runde zwei Minuten Rückstand auf - dahinter jedoch wurde innerhalb der Top 10 um jede einzelne Sekunde gefightet.

Jetzt freut sich die Rallye-Europameisterschaft auf Tschechiens Kultrallye - Österreichs Rallyefans dürfen sich auch dank der zu erwartenden starken heimischen Teams der Vorfreude hingeben...

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