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Spiel mit dem Feuer

Der Sportscooter aus dem Hause Piaggio macht nicht nur optisch eine gute Figur, auch die gesammelten Fahreindrücke überzeugen.

mid/ww

Im Hause Piaggio ist die Marke Gilera für den Sport zuständig. Nur logisch also, dass der neue Nexus 500 die sportiven Ansprüche des italienischen Herstellers verkörpern darf. Um in die richtige Stimmung zu kommen, empfiehlt es sich, nicht zu den ebenfalls erhältlichen gelben oder silbernen Versionen zu greifen, sondern die feuerrote Lackierung zu wählen.

Das Herz des Sportscooters ist der bekannte Einzylindermotor aus dem Konzernregal. Im Gilera-Roller hat er 459 ccm Hubraum, 29 kW/40 PS Leistung und ein maximales Drehmoment von 40 Nm. Wie es sich gehört, läuft der Motor im Nexus etwas sportlich-kerniger, ohne jedoch insgesamt durch lästige Vibrationen aufzufallen.

Der Einzylinder beschleunigt das stattliche 216 Kilogramm schwere Zweirad ganz wacker und auch beim Durchzug galoppieren die Pferdchen recht flott. Überholvorgänge kosten keine unnötigen Nerven und auf der Autobahn wird der Vorwärtsdrang des exzellent geradeaus laufenden Nexus erst bei der Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h durch den Begrenzer sanft abgeregelt.

Das Fahrverhalten entspricht dem sportlichen Anspruch. Die Federung ist etwas straffer ausgelegt als bei den Komfortrollern der Mitbewerber. Die Federvorspannung fürs Heck lässt sich sehr einfach durch Drehen an der Hinterradaufhängung per Hand verändern, um das Fahrwerk den individuellen Bedürfnissen anzupassen.

In flott gefahrenen Kurven auf nicht ganz perfektem Untergrund muss der Pilot allerdings gut zupacken, sonst hoppelt die Fuhre böse ums Eck. Aber wer in diese Verlegenheit kommt, hat dem Nexus schon ganz ordentlich die Sporen gegeben. Und dabei vermutlich auch festgestellt, dass der Hauptständer die Schräglagenfreiheit auf beiden Seiten beschränkt und die Bremsen etwas teigig wirken.

Die Verkleidung mit den Scheinwerfern im Katzenaugen-Design sorgt für ein gutes Überholprestige und schützt auch ganz passabel vor Wind. Das Cockpit informiert umfassend und übersichtlich, der weiße Drehzahlmesser dominiert. Der Informationswert der diversen Funktionen des Displays tendiert allerdings gegen Null, es ist wegen seiner mangelnden Genauigkeit eher ein nettes Spielzeug denn ein Instrument, mit dem man beispielsweise Etappen zwischen Tankstopps verlässlich planen könnte.

Dem sportlichen Anspruch des Rollers entsprechend müssen in Bezug auf Komfort und Platz Abstriche in Kauf genommen werden. Das Staufach unter der rutschigen und zu stark nach vorn geneigten Sitzbank fasst gerade einen Integralhelm, ansonsten gibt es noch ein Mini-Staufach in der Frontverkleidung. Immerhin: Die Sitzbank lässt sich per Fernbedienung entriegeln. Schön und praktisch ist der Tankverschluss im sehr hohen Durchstieg.

Wegen des geringen Verbrauchs von 4,6 Liter Super auf 100 Kilometer und dem 15 Liter fassenden Tank muss die schöne Tankklappe allerdings nur selten geöffnet werden. Eine ziemliche Stange Geld will aber Gilera mit 6.599,- Euro (Aktions-Preis, Normalpreis: 6.999,- Euro) für den Nexus 500 sehen. Aber dafür gibt es einen feuerroten Renner, der ordentlich brennt.

Teststeno Gilera Nexus 500:
Flüssigkeitsgekühlter Einzylinder-Viertaktmotor, 459 ccm Hubraum, 29 kW/40 PS Leistung bei 7500 U/min, maximales Drehmoment 40 Nm bei 5500 U/min, vier Ventile, ungeregelter Katalysator, elektronische Einspritzung, Reifen vorn 120/70-15, Reifen hinten 160/60-14, Höchstgeschwindigkeit 160 km/h, Leergewicht 216 Kilogramm, Zuladung 184 Kilogramm, Sitzhöhe 78 Zentimeter, Tankinhalt 15,0 Liter, Verbrauch 4,6 Liter Super auf 100 Kilometer.
Preis: 6.599,- Euro

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