Hyosung MS3i 250i - im Test | 24.06.2009
Viel Leistung, kleiner Preis
Als günstiger Roller in der Klasse mit einem Viertelliter Hubraum tritt der 3.645,- Euro teure Hyosung MS3i 250 aus Südkorea auf den Plan.
mid/ww
Die Klasse der 250ccm-Roller entwickelt sich zu einer attraktiven Alternative zu den ganz großen Scootern. Sie stehen den "Großen" in puncto Leistung kaum nach, aber man bekommt sie für einen deutlich attraktiveren Preis.
Ein besonders günstiges Exemplar ist der 3.645,- Euro teure Hyosung MS3i 250. Es stellt sich vor allem die Frage, was man für diese Summe bekommt und ob auch so etwas wie Fahrspaß aufkommen kann.
Das bis dato größte Modell des südkoreanischen Herstellers hat neben dem attraktiven Preis noch einiges an interessanter Technik zu bieten: So hat beispielsweise der Einzylinder-Viertaktmotor eine solide Leistung von 18 kW/25 PS, mit der man den 184 Kilogramm schweren Roller auf bis zu 140 km/h beschleunigen kann.
Der Tacho arbeitet allerdings unpräzise und eilt der tatsächlichen Geschwindigkeit voraus. Mit dem wirklichen Maximaltempo lässt es sich aber ganz gut reisen, überland braucht man sich ums Überholen keine Gedanken zu machen und kommt zügig voran.
Auch Autobahnetappen sind kein Himmelfahrtskommando, zumal die Spiegel vibrationsfrei den sicheren Blick nach hinten gewährleisten.
Keine Unebenheiten!
Das Fahrwerk macht die flotte Tour gerne und willig mit. Insbesondere beim Geradeauslauf zeigt sich der MS3i stur und auch von mutwilligen Pendel-Provokationen unbeeindruckt.Und auch in Kurven sticht er willig und präzise und lässt sich sauber einlenken, solange die Fahrbahn nicht zu uneben wird. Dann nämlich wird der Hyosung schnell unruhig und man ist gut beraten, den Gasgriff zu drosseln.
Gut zu wissen, dass die Bremsen die Geschwindigkeit des 250ers notfalls souverän reduzieren, wäre die Dosierbarkeit ein wenig besser, könnte man sogar in Lobeshymnen ausbrechen.
Positiv zu vermerken ist, dass das große Staufach unter der Sitzbank mehr als nur einen Integralhelm fasst. Bei der Gesamt-Zuladung ist jedoch Beschränkung angesagt: Lediglich 162 kg dürfen an Bord, die kleine Tour zu zweit ist also legal kaum möglich, obwohl der Sozius auf der sehr weichen Bank ausreichend Platz hätte.
Viel drin
Guter Standard - und für diesen Preis nicht unbedingt zu erwarten - ist die Ausstattung, zu der unter anderem auch eine 12-Volt-Steckdose gehört. Wer über 1,80 Meter groß ist, wird auf der etwas zu weichen Sitzbank auf Dauer wegen der zusammengekrümmten Sitzposition über Rückenschmerzen klagen und sich an den lauten Windgeräuschen hinter der Verkleidung stören.Ein kritischer Blick auf die Verarbeitung bringt wenig Schwächen zutage. Die Instrumente sind klar, informativ und übersichtlich, einzig die filigranen Rückstellknöpfe des Tageskilometerzählers gehen auf die Nerven.
Beim Tanken stören der zu enge Einfüllstutzen und der unpraktische Verschlussmechanismus des Deckels. Zum Glück begnügt sich der Hyosung mit nur knapp vier Litern Sprit auf 100 Kilometer, so dass man die Zapfsäule nicht zu oft aufsuchen muss.
Als Fazit bleibt somit, dass der Hyosung MS3i 250 dank sehr guter Fahrleistungen, niedrigem Verbrauch und ordentlicher Ausstattung derzeit mit das attraktivste Preis-Leistungs-Verhältnis in der Viertelliterklasse bietet. So schön kann Sparen sein.
Teststeno Hyosung MS3 250i:
Roller mit flüssigkeitsgekühlten Einzylinder-Viertaktmotor, 249 ccm Hubraum, 18 kW/25 PS Leistung bei 8 500 U/min, max. Drehmoment 22 Nm bei 6 900 U/min, vier Ventile, geregelter Katalysator, elektronische Einspritzung, Fliehkraft-Trockenkupplung, stufenlose Variomatik, Höchstgeschwindigkeit 140 km/h, Leergewicht 178 kg, zulässiges Gesamtgewicht 340 kg, Zuladung 162 kg, Sitzhöhe 75 cm, Tankinhalt 8,0 Liter, Verbrauch 3,9 l/100 km Super; Preis 3.645,- Euro.