ZWEIRAD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Austro-Amerikanerin

Kompromissloses Design "made by Buell": dieser Philosophie entspricht auch die 1125 R. Der neue V2-Motor kommt aus Österreich.

mid/wa

Zudem wurde dem ersten Sportbike der Marke auch einen passender V2-Motor mit auf den Weg geben, er kommt aus Österreich. Die 109 kW/148 PS starke 1125 R geht für 15.495,- Euro an den Start.

Seine Arbeit verrichtet der Antrieb hinter einer wuchtigen Fassade. Mit Mainstream hat sie wenig zu tun: Breit ausladend wölbt sich die schwarze Hülle dem Auge des Betrachters entgegen, die Blinker in die hoch aufragenden Rückspiegel integriert und das Heck knackig-rundlich geformt.

Kocht mit Wasser

Beim Antrieb wird weiterhin auf die schmale V2-Bauweise gesetzt - nun jedoch mit Wasserkühlung. Das hat es bei Buell zumindest in einem Serienmotorrad noch nie gegeben. Der gemeinsam mit BRP-Rotax entwickelte Hochleistungs-V2 hat einen Zylinderwinkel von 72 Grad, und liefert 109 kW/148 PS bei 10.000 U/min sowie 111 Newtonmeter bei 8.000 Touren.

Zahlen, die vermuten lassen, mit welcher Vehemenz der in Oberösterreich ausschließlich für Buell gefertigte Antrieb zur Sache geht: Ab 4.000 Umdrehungen schiebt er kräftig an und bleibt auch in höheren Regionen immer druckvoll. Flott rennt der bärige Antrieb in den bei 10.500 Umdrehungen beginnenden roten Bereich.

Allerdings sollte man sich keine Nachlässigkeit im Umgang mit der heftig antretenden 1125 R leisten, die gerne dazu verleitet, das Gas aus Kurven heraus ein wenig zu schnell aufzudrehen. Zwangsläufig verhält sich die Front dann unruhig. Ein Lenkungsdämpfer könnte hier wahrscheinlich Abhilfe schaffen.

Der tragend verbaute Motor sitzt im bislang torsionssteifsten Buell- Fahrwerk überhaupt, das auf einem Leichtmetallrahmen basiert. Dieser dient gleichzeitig als Kraftstoffreservoir. Um eine direktere Verbindung zwischen dem Hinterrad, dem Rahmen und dem Vorderrad herzustellen, ist die Achse der neuen Schwinge aus Leichtmetallguss im Motorgehäuse gelagert.

Vorsicht beim Kennenlernen

Zudem verfügt das Bike über ein voll einstellbares Hinterrad-Federbein sowie eine ebenfalls voll einstellbare Showa Upside-Down-Vorderradgabel mit 47 Millimetern Standrohrdurchmesser. Die kompakten Abmessungen der Buell erfordern jedoch zumindest am Anfang eine gewisse Eingewöhnungszeit. Einfach draufsetzen und los düsen - das gelingt auf der 1125 R nur schwer.

Die Austro-Amerikanerin ist eben ein echtes Sportgerät ist, eine Herausforderung auf zwei Rädern. Dennoch bietet sie einen hervorragenden Windschutz hinter der breiten Verkleidung. Leider wirkt sich die gute Aerodynamik nicht spürbar auf den Verbrauch aus, der selbst bei zurückhaltender Fahrweise bei 7,4 Litern Superbenzin auf 100 Kilometern liegt.

In Kombination mit dem 21 Liter fassenden Tank sind deshalb Reichweiten von kaum 280 Kilometern möglich. Allerdings bekommt die 1125 R für das neue Modelljahr die Motorabstimmung der kürzlich vorgestellten Streetfighter-Variante mit Namen 1125CR. Der Verbrauch dürfte dann moderater ausfallen.

Mit der 1125 R ist Buell ein Motorrad für ebenso ambitionierte wie erfahrene Biker gelungen, die ein entsprechendes Verantwortungsbewusstsein an den Tag legen. Denn mit ihr gestattet sich die Marke aus Wisconsin kein zaghaftes Anklopfen an der Tür zur Welt des Motorrad-Sports, sondern (dank österreichischer Entwicklungshilfe) ein wuchtiges Donnern, das gut zum sonoren Beat der Sport-Buell passt.

Teststeno Buell 1125 R:

Sportmotorrad mit flüssigkeitsgekühlten Viertakt-V2-Motor, vier Ventile pro Zylinder, 1 125 ccm Hubraum, Leistung 109 kW/148 PS bei 10 000 U/min, max. Drehmoment 111 Nm bei 8 000 U/min, elektronische Einspritzung, ungeregelter Katalysator, Einstufung nach Euro-3-Norm, sechs Gänge, Sitzhöhe 77,5 Zentimeter, Tankinhalt 21 Liter, Leergewicht 214 Kilogramm, Zuladung 172 Kilogramm, Höchstgeschwindigkeit 267 km/h, Verbrauch 7,4 Liter Superbenzin auf 100 Kilometer; Preis 15.495,- Euro.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Informationen stets im Blick

Head up-Display als Nachrüstlösung

Tilsberk lanciert ein Head-up Display speziell für Motorradfahrer. Das System bietet unter anderem eine personalisierte Routenführung und Turn-by-Turn-Navigation.

95 Prozent neu für den Jahrgang 2024

KTM präsentiert neue EXC-Modelle

Für die Überarbeitung der EXC-Modelle hat KTM sich auf Klotzen statt Kleckern besonnen. Ganze 95 Prozent der Komponenten sind neu, darunter auch der Rahmen, die Gabel und vieles mehr.

Piaggio-Präsident und -CEO verstorben

Trauer um Roberto Colaninno

Roberto Colaninno, Präsident und CEO der Piaggio Group, gehörte zu den einflussreichsten Unternehmerpersönlichkeiten Italiens. Er wurde am 16. August 1943 in Mantua geboren und starb am 19. August 2023, nur drei Tage nach seinem 80. Geburtstag. Sein bewegtes Leben endete zu einer Zeit, an dem sich der Wert „seiner" an der Börse in Mailand notierten Piaggio Aktie auf höchstem Niveau konsolidiert hatte.

Saisonstart mit der neuen Vespa GTS

Der Frühling kommt, die Vespa ist schon da

Während lockere Kleidung und Sonnenbrillen endlich die Daunenmäntel und Wollmützen ablösen, feiert auch das „mobile La dolce vita“ wieder sein jährliches Comeback. Der Saisonbeginn für alle Zweirad-Fans steht an. Passend dazu wartet im Vespa-Schauraum die neue GTS-Modellfamilie des meistverkauften Zweirads Österreichs; für 2023 so schön und leistungsstark wie nie zu vor.

120 Jahre wurden gebürig gefeiert

Harley-Davidson Homecoming Festival: Bericht

Das Harley-Davidson Homecoming Festival, Milwaukees größter Musik- und Motorradevent des Sommers 2023, fand vom 13. bis zum 16. Juli an mehreren Locations in und um die US-Metropole statt. In der Heimatstadt der Marke genossen Motorradfans aus aller Welt Fun und Action rund um Harley-Davidson und seine 120-jährige Geschichte. Auch künftig wird es Homecoming Events in Milwaukee geben, im nächsten Jahr soll die Party vom 25. bis zum 28. Juli steigen.

Willhaben hat zum Saisonstart erhoben, wie es um den Zweirad-Markt so bestellt ist. Das Ergebnis: Bei den Suchanfragen "gewinnt" KTM vor Yamaha und Honda, wobei das Angebot insgesamt um 12 Prozent höher ist als im Vorjahr.