FAMILIENAUTOS

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Fahr mit, im blitzblauen Autobus
Christian Houdek

Ford Tourneo Custom im Familienautos-Test

… bei uns passt jeder rein, ob groß, ob klein. Das trifft auch auf den neuen Ford Tourneo Custom zu, mit dem wir mit Vierfach-Mama Doris, ihren Kindern Lisa, Jan, Kilian und André, Oma Wilma und Opa Erwin zum idyllischen Campinplatz Putterersee aufgebrochen sind.

Petra Walter

Wann dürfen wir endlich in den blauen Autobus?“ Lisa, Jan und Kilian können es kaum erwarten, den coolen chromablauen Ford Tourneo Custom zu entern und zu entdecken – schließlich wird ihnen nicht alle Tage in Aussicht gestellt, in einem nagelneuen Auto nach Herzenslust rumklettern und alles ausprobieren zu dürfen. Nur André, der Vierte im Bunde, schweigt. Allerdings ist er erst zarte acht Monate alt, der Ford interessiert ihn rein gar nicht, er will bei der Hitze nichts mehr, als von Oma Wilma im Schatten gehalten werden. „Gleich, dauert noch“, beruhigen Mama Doris und Opa Erwin die aufgekratzte Schar, während wir die schicke Größtraumlimousine am Seeufer des traumhaft gelegenen Campingplatzes Putterersee, auf dem wir dankenswerterweise fotografieren dürfen, in Position bringen.

Einmal zum Beautydoc und zurück
Bereits in der letztjährigen Ausgabe von ­FAMILIENAUTOS hatten wir den Ford Tourneo Custom, eines der prädestiniertesten Familienfahrzeuge im Bereich Van und Bus, im Test und gaben einen kurzen Ausblick auf „den Neuen“ – hier ist er nun, hat sich durch Facelift, Neugestaltung des Innenraums und technische Upgrades auf Premium-Niveau begeben und eignet sich sowohl als edles Shuttle­fahrzeug, gehobene Businesslounge und nach wie vor als bester Freund der Familie (Tipp am Rande: Ford hat immer wieder interessante Family-Aktionspreise, informieren lohnt sich!)– dafür sprechen vor allem die zahlreichen Ablagen, allen voran viele Getränkehalter, die für jeden mehrfach vorhanden sind. Nicht zu vergessen die wirklich großzügige Geräumigkeit: Auch wenn alle neun Sitze besetzt sind, ist im Kofferraum immer noch reichlich Platz, sogar Andrés nicht gerader kleiner Buggy passt locker hinten hinein – oder auch alle vier Kinder (Fotos oben), was die drei Großen mittlerweile ein wenig langweilig finden, denn sie wollen ja vorn alles ausprobieren!
Wir steigern die Spannung und lassen die Kids nach dem Kofferraum den Passagierraum erkunden – das gefällt der Bande, ganz besonders die Anordnung der Sitzreihen zueinander.
Prima: Bei nicht voller Besetzung lassen sich die Rücklehnen der mittleren Sitze nach vor klappen und als Tischchen bzw. Getränke­halter verwenden. Gut kommen auch die Schiebetüren an, so bequem und leicht steigt man in kein noch so großes SUV oder einen Kombi ein. (Als Option hätten wir gerne eine elektrische Variante.)

Gut in Griff-, Reich- und Hörweite
Übersichtlich, ergonomisch angeordnet, hochwertig und nicht mehr überfrachtet: Am auffälligsten im neuen Cockpit mit vielen Soft-Touch-Oberflächen und hübschen Chromapplikationen ist der an ein Tablet erinnernde 8-Zoll-Touchscreen. Sehr erfreulich, dass das vormals kleine Display der Vergangenheit angehört. An Bord unseres Testfahrzeugs auch Fords neues Infotainmentsystem SYNC 3, dessen Sprachsteuerung sauber funktioniert, das System ist mit Apple CarPlay und Android Auto kompatibel. Die Konnektivität ist also gesichert, übrigens auch dank ausreichend vorhandener USB-Anschlüsse.

Nicht ohne Fahrerassistenten!
Ohne diverse Assistenzsysteme geht vielmehr fährt heutzutage ja gar nichts mehr, warum auch, die dienstbaren Helfer sorgen für mehr Sicherheit und Komfort. Ab dem Basismodell „Ambiente“ sind Berganfahrassistent und Sicherheits-Bremsassistent an Bord, ab „Trend“ gibt es serienmäßig den sehr empfehlenswerten Seitenwindassistenten, der dem Fahrer durch automatischen, aber kaum spürbaren Bremseingriff bei seitlichen Böen hilft, in der Spur zu bleiben. Unsere Top-Test-Variante Titanium ergänzt um Scheinwerferassistenten und SYNC 3 mit Notrufassistenten.
Ans Herz legen wir Titanium-Interessierten als Wunschausstattung das Sichtpaket3 mit adaptivem Tempomaten, das auch die Rückfahrkamera beinhaltet: Dieses Geschwindigkeitsregelsystem hält das ausgewählte Tempo und reagiert auf den vorausfahrenden Verkehr. Bei zu geringem Sicherheitsabstand, zum Beispiel weil das Vorderfahrzeug bremst oder ein Auto einschert, reguliert der adaptive Tempomat den Abstand automatisch durch selbstständiges Bremsen oder Beschleunigen und nimmt danach wieder die vorgewählte Geschwindigkeit ein. Wirklich gut und erleichtert das Lenken nicht nur auf längeren Fahrten sehr.
Und: Zum adaptiven Tempomaten zählt auch der Pre-Collision-Assistent. Dieser erkennt mögliche Zusammenstöße mit Passanten oder anderen Fahrzeugen, warnt den Fahrer visuell und akustisch und bereitet auch das Bremssystem vor. Wenn der Fahrer nicht reagiert, bremst das System automatisch mit voller Kraft ab. – Gut zu wissen, dass man ihn hat, wenn man ihn braucht.

Feine Fahrfreude
Um so viel technische Innovation entsprechend durch die Gegend zu dirigieren, bedarf es eines meisterlichen Motors. Hat der Tourneo Custom selbstverständlich. Unter seiner Haube arbeitet ein hochmoderner EcoBlue-Euro 6-TDCi-Turbodiesel mit 2,0 Liter Hubraum, den es mit 105 PS/77 kW, 130 PS/96 kW und 170 PS/125 kW gibt.
Unser Test-Tourneo ist mit 170 PS ausgestattet. In Kombination mit der sehr flott und geschmeidig schaltenden Sechsgang-Automatik, der sehr direkten Lenkung und der ausgezeichneten Straßenlage vergessen wir auf unserer Reise ins und durchs Ennstal meist, dass wir in ­einem 5,3 Meter langen Bus unterwegs sind. Spritzig und schneidig sprinten wir über den Asphalt, kraftvoll und prompt beschleunigt er auch aus ansteigenden Kurven heraus. Das Tourneo-Fahrgefühl gleicht jenem einer Premium-­Limousine. Auch hinsichtlich der Geräuschdämmung. Erst ab hohem Tempo sind Abroll- und Windgeräusche zu hören, die ­meiste Zeit bewegt er sich geradezu „lautlos“ fort.

Dieser Durst darf sein
Auch verbrauchstechnisch hält sich der Ford Tourneo Custom, den wir übrigens in der Langversion durch Österreich steuern, in Grenzen. Der Bus kann mit so manchem SUV und auch viel aero­dynamischeren Limousinen gut mithalten. Laut Hersteller sind es 7,0 Liter im kombinierten Verbrauch, bei uns waren es – voll beladen und neben Bundesstraße und Autobahn auf vielen steilen Ennstalstraßerln flott bergauf und bergab unterwegs – vorzeigbare 8,8 Liter. Sehr okay.

… zum Abschied laut ,Servus‘
Auch der schönste Foto­termin geht einmal zu Ende. Ein wenig schweren Herzens verabschieden sich Mama Doris, ihre Kinder und Groß­eltern vom famosen Ford, der auch auf dem Campingplatz Putterersee viele Fans gefunden hat. Die Fortbewegung ist schon sehr luxuriös und komfortabel im neuen Tourneo Custom, der sich vom ehemaligen Handwerker-Transporter zum Vierstern-­Familien-und-Business-Bus gemausert hat.

Ford Tourneo Custom 2,0 TDCi Titanium 310 L2-Bus in Daten & Fakten

Preis: 59.730,25 (Einstiegspreis ab 40.400,– €) | 170 PS/125 kW | 0–100 km/h k. A. | Antrieb: Sechsgang-Automatik | Ø Verbrauch lt. Hersteller (im Test): 7,0 (8,9) /100 km | Ø CO2-Emission lt. Hersteller: 175 g/km | Kofferraum: k. A. | 8 Sitzplätze | 6 kindersitztaugliche Fondplätze

Resümee: Parade-Family-Van in Premium-Ausstattung, lässt sich mit viel Spaß und Genuss lenken
Was uns gefällt: vorsteuerabzugsfähig!
Was uns fehlt: Klimaautomatik und äußere Armlehnen für Fahrer und Beifahrer
Familienbonus: echt megaviel Platz

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