ELECTRIC WOW

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
AVL und TUM entwickeln Berechnungsmethode
AVL

Künstliche Intelligenz sagt Batterie-Lebensdauer vorher

Autofahrer wollen wissen, wie lange ihre Elektroauto-Batterie hält. Aber auch die UN fordert ein Mindesthaltbarkeitsdatum für die Akkus. Mit maschinellem Lernen und jeder Menge Daten soll die Lebensdauer nun besser geschätzt werden können.

Mag. Severin Karl

Die Künstliche Intelligenz (KI) ist in aller Munde und auch im Bereich der Forschung und Entwicklung (F&E) von Elektroautos spielt sie eine große Rolle. Ein neues Beispiel kommt von AVL aus Graz: Gemeinsam mit der TU München (TUM) wird eine Berechnungsmethode entwickelt, um die Lebensdauer der Antriebsbatterie prognostizieren zu können. Schließlich fordert die UN ein Mindesthaltbarkeitsdatum: Nach fünf Jahren bzw. 100.000 Kilometern im Einsatz soll eine Elektroauto-Batterie immer noch 80 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität aufweisen.

Batterie-Management-Systeme können optimiert werden

Dafür ist natürlich eine Menge an Daten nötig, denn wie bei jeder KI lautet der Grundsatz: Viel hilft viel. Je mehr Daten gesammelt werden, desto aussagekräftiger sind die Schlüsse daraus. AVL setzt auf die Federated Learning Methode, wo ein KI-Modell mit großen, dezentral gespeicherten Datenmengen aus unterschiedlichen Fahrzeugflotten trainiert wird: „Jede Flotte trainiert ein eigenes neuronales Netz. Das Erlernte wird an ein globales Modell weitergegeben. So muss niemand auf die Originaldaten eines OEM zugreifen“, erklärt Annalena Belnarsch, Entwicklungsingenieurin bei AVL.

Getestet wurde das Ganze bereits mit 50.000 Trainingsdaten aus dem Labor. Belnarsch beschreibt erste Erfolge: „Wir haben beispielsweise einen Datensatz auf zehn Flotten verteilt. Im Vergleich zum Training eines neuronalen Netzes pro Flotte, konnten wir die Batterielebensdauer dank Federated Learning wesentlich genauer einschätzen. Der Fehlerwert konnte um durchschnittlich 32 Prozent reduziert werden.“

Der Ansatz von AVL ist nicht einfach dazu da, Aussagen zu bestehenden Batterien zu treffen. Im Endeffekt geht es darum, künftig besser mit den Batterien umzugehen, Hersteller sollen ihre Batterie-Management-Systeme mit den gewonnenen Daten optimieren. Außerdem können mit der KI-basierten Batterieanalyse Fehlfunktionen frühzeitig erkannt werden – präventive Wartung ist als Folge möglich, um die Lebensdauer zu erhöhen bzw. höhere Restwerte zu erzielen. So profitiert auch der Fahrzeugbesitzer von diesem neuen Ansatz.

Thomas Kröger, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik der TUM, unterstreicht die Vorteile des neuen Modells bezüglich Datensicherheit: „Eine der größten Herausforderungen beim Trainieren von KI-Modellen für die Vorhersage der Batteriealterung stellt die Generierung eines großen Datensatzes dar, da die hierfür benötigten Fahrzeugdaten sensible personenbezogene oder betriebliche Informationen beinhalten. Eine Lösung hierfür bietet Federated Learning, bei dem alle Fahrzeugdaten lokal beim jeweiligen Flottenbetreiber verbleiben und trotzdem ein Alterungsmodel gemeinschaftlich trainiert werden kann, ohne die eigenen Daten auf einen Server laden und damit Datenschutzverletzungen oder Datenlecks riskieren zu müssen.“

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Vergleich der günstigsten E-Konzepte

Die kleinen Elektroautos kommen

Also, einer ist schon seit 2021 da, der Dacia Spring. Viele andere lassen sich mächtig Zeit, wie der VW ID.2, der Renault 5 oder der Einsteiger von Tesla. Dann nehmen wir einmal die beiden bereits erhältlichen Modelle unter die Lupe: den Citroën ë-C3 und besagten Spring.

Nachbericht Fachkongress EL-MOTION

EL-MOTION erfolgreich umgesiedelt

Ende April ging die EL-MOTION 2024 über die Bühne – erstmals war sie in den Wiener Werkshallen angesiedelt. Der Umzug hatte mächtige Gründe: Die immer wichtiger werdenden E-Trucks hatten so genug Platz. 500 Teilnehmende an zweit Tagen ließen sich das nicht entgehen.

Ford F-150 Lightning im Test

Elektro-Pick-ups: When Lightning Strikes

Auch in Ostösterreich hat der Ford F-150 Lightning nun eingeschlagen. Ein tolles Arbeitsgerät mit einem für Pick-ups ungewohnten Fahrverhalten. Nur leisten muss man ihn sich wollen.

Smart #1 Brabus im Test

Smart #1: Sein oder nicht Klein

Der Markenname blieb unverändert, sonst hat der neue Smart mit den bisherigen so ziemlich genau nichts gemeinsam. Das ist aber teilweise auch richtig gut, wie wir im Brabus-Modell herausfahren konnten.

EU-Projekt Battery2Life mit AIT-Beteiligung

Smoother Übergang ins zweite Leben

Fortschrittliche Batteriemanagementsysteme und optimierte Systemdesigns werden es leichter machen, Batterien nach ihrem Autoleben als stationäre Speicher zu verwenden.

Das neue Hashtag-Modell als Concept Car

Smart zählt 1, 3, 5!

Nach dem #1 und dem #3, beide bereits auf den Straßen unterwegs, wird nun das Concept #5 von Smart vorgestellt. Es soll die Marke in die Premium-Mittelklasse einführen. Karosserieform? Na, ein SUV!