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Dieser Lexus ist mehr als ein kurioses Lenkrad

Mit dem RZ 450e will Lexus beim aktuellen E-Auto-Reigen nicht bloß mitspielen, sie wollen herausstechen. Und wie eine erste Sitzprobe zeigt, könnte das auch klappen.

OK, reden wir zu allererst über den Elefanten im Raum: das Lenkrad. Wer bei dessen Anblick denkt „wie zum Teufel soll das im Alltag funktionieren?!“, dem seien zwei Dinge gesagt: Zum einen gibt es auch ein konventionelles Lenkrad, das „Yoke“ also optional. Und zum anderen setzt das Auto auf Steer-by-wire-Technologie, spart sich also eine mechanische Verbindung zwischen Lenkrad und Achsen. Die maximale Lenkrad-Drehung beträgt so nur 150 Grad; Umgreifen fällt also aus. Wie stark die Räder dabei relativ zur Lenkradbewegung tatsächlich einschlagen, regelt sodann je nach Fahr-Tempo die Elektronik. Wie sich das auf der Straße dann so anfühlt, muss ein Fahrbericht zeigen.

Was für ein Innenraum!


Was wir aber schon sagen können: Das Lenkrad an sich, sowie das gesamte Cockpit-Layout, hinterließen einen tollen Eindruck. Die Steuerung für Licht und Scheibenwischer etwa ist auf dem „Yoke“ mittels mechanischer Drehregler gelöst, ebenso die Lautstärke-Regellung. Auch die restliche Knopfbelegung wirkt durchdacht und gut platziert. Die Sicht auf die digitalen Instrumente über dem Volant ist tadellos. Darüber hinaus wartet ein riesig wirkender 14“ Touchscreen mit dem z.B. aus dem NX bekannten Infotainment-System, ein elektrisch dimmbares Panoramadach und ein vermeintlich schlauer Kniff mit Heizstrahlern für die Beine in Reihe Eins. Deren Verwendung soll in Kombination mit Sitz- und Lenkradheizung den Energiebedarf für die Heizung reduzieren und so den Verbrauch niedrig halten ... für den Lexus übrigens einen, für die Fahrzeugklasse, Fabelwert von „unter 18 kWh/100km“ nach WLTP anpeilt. Ermöglichen soll das vor allem auch der Lexus-eigene E-Axle-Antrieb samt schlauer Lexus DIRECT4 Allradsteuerung. Reichweite? „Mehr als 400 km“ sagt Lexus. Wir sind gespannt.

Flauschig und geräumig


Doch zurück in den mit viel Alcantara-ähnlichem Stoff ausstaffierten Innenraum. Was im Cockpit negativ auffällt, sind die überschaubaren Ablagemöglichkeiten, vor allem ausgelöst durchs Fehlen eines Handschuhfaches. Auch Frunk gibt es keinen. Dafür wirkt der Kofferraum samt Unterflurfach mit Unterteilungen für Ladekabel und anderes Klimm-Bimm durchaus brauchbar. Jedenfalls sagt das Augenmaß (es gibt noch keine offiziellen Volums-Angaben), dass er ein gutes Stück größer ausfällt als bei seinen Plattformbrüdern Subaru Solterra und Toyota bZ4X, die nur 452 Liter Stauraum bieten, aber bei gleichem Radstand auch über 10 cm kürzer und 35 mm niedriger sind. Auch auf der Rückbank zeigt sich 4,8 Meter lange Japaner generös: Bein- und Kopffreiheit sind üppig. Zudem verwöhnt Lexus Mitfahrer hinten mit einer Mittelarmlehne samt Getränkhaltern, Isofix-Haltepunkten, Sitzheizung, eigenen Luftauslässen, zwei USB-C-Ports und einer ausgewachsenen 220V-Steckdose.

Guter Eindruck, manche Fragen


Fest steht, dass unser erstes Date mit dem RZ 450e einen tollen Eindruck hinterließ. Freilich bleiben aber viele Fragen für künftige Berichte bis zum Marktstart Anfang 2023 offen: die Ladedauer für die 71,4 kW-Akkus etwa. Oder natürlich der Preis. Wir tippen aber auf einen Starttarif von ca. 65.000 Euro ... ohne Yoke.


Technische Daten:
Lexus RZ 450e
(alles vorläufig, Fahrzeug noch nicht homologiert)

Leistung | Drehmoment 313 PS (230 kW) | 435 Nm
0–100 km/h | Vmax 5,6 s. | 160 km/h
Getriebe | Antrieb 1-Gang aut. | Allrad
Reichweite (max.) | Batterie > 400 km (WLTP) | 71,4 kWh
Ø-Verbrauch < 18,0 kWh/100 km (WLTP)
Ladedauer AC | DC k.A.
Kofferraum | Zuladung k.A.
Garantie Fahrzeug | Batterie 3 Jahre | 5 Jahre/160.000 km
Basispreis | NoVA k.A.

Das gefällt uns: Viel Design, viel Platz, viel Hightech
Das vermissen wir: Fahreindrücke & ein Handschuhfach
Die Alternativen:Tesla Model Y, BMW iX3, Audi e-tron, etc.

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