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Als Picasso "Die Göttin" bemalte Leider verschollenes Unikat: der Citroen DS mit einer eigenhändigen Bemalung durch den legendären Pablo Picasso. Die Fotografie entstand 1958.
DS Automobiles / Stellantis

1958: Pablo Picasso veredelt Citroen DS

Vor 50 Jahren starb der Maler Pablo Picasso. Sein Pinselstrich ist unverkennbar - auch auf einem Auto. 1958 bemalte er den damals hochmodernen Citroen DS - bekannt auch als "La Deesse" - "Die Göttin".

mid

Die Geschichte, die sich hinter dem Foto der bemalten DS verbirgt, führt in die 1950er Jahre zurück. Ein junger mexikanischer Journalist namens Mejido lebte in Frankreich und versuchte im Winter 1958 ein einmaliges Exklusivrecht zu bekommen: ein Interview mit Pablo Picasso, dem brillanten spanischen Maler. Dieser lebte, von Francos Diktatur verbannt, zu dieser Zeit an der Cote d'Azur.

Im Wissen, dass Picasso nur sehr ungern Interviews gab, erdachte sich der junge und unerschrockene Mejido eine List: Er stellte sich an der Tür von "La Californie", der berühmten Villa des Malers in Antibes, im Namen des "Centro Republicano Espanol de Mexico" vor. Diese Organisation half Menschen bei der Flucht und nahm unzählige spanische Exilanten im Land auf. Picasso war ein bekennender Anhänger der spanischen Republik und willigte daher ein, das Interview zu geben.

Für seine Fahrt an die Cote d'Azur war es Mejido gelungen, eine nagelneue blaue DS 19 auszuleihen, mit der er sich in Gesellschaft einiger Freunde Picassos präsentierte. Dieser war überrascht vom Enthusiasmus seines jungen Besuchers, der behauptete, von Spaniern, die in Mexiko im Exil lebten, nach Frankreich geschickt worden zu sein, um ihn zu interviewen.

Während des Interviews verabschiedete sich Picasso für ein paar Stunden, bevor er zurückkehrte, um weiter über Politik und Kunst zu sprechen. "Ich habe nie aufgehört zu träumen oder zu malen", sagte der Maler dann dem Journalisten und lud ihn ein, ihm zu folgen. Dieser konnte seinen Augen nicht trauen, als er "Las guirnaldas de la paz" ("Die Girlanden des Friedens") gemalt auf der Seite der DS 19 sah. Das Werk stellte eine Familie, Blumen und einen Baum dar. Vor den Augen des verblüfften Journalisten signierte Picasso sein Werk auf einem der Kotflügel.

Die Szene wurde von einem der Anwesenden fotografiert und noch heute bewahrt Mejido zahlreiche Fotos von der DS, Picasso und der Gruppe von Freunden auf, die Teil des ungewöhnlichen künstlerischen und heute historischen Ereignisses waren.

Nach seiner Rückkehr nach Paris kaufte Mejido die DS für 1.000 Dollar und verkaufte sie sofort an eine Pariser Kunstgalerie für 6.000 Dollar weiter. Seitdem hat sich die Spur des Wagens verloren und der Journalist vermutet, dass er sich bis heute in den Händen eines privaten Sammlers befinden muss.

Die Bilder der DS wurden an Josep Palau i Fabre, einen Freund des Malers und Direktor der Picasso-Stiftung in Barcelona, geschickt, der die Echtheit der Fotos und des Gemäldes bestätigte. Selbst Rafael Inglada, Picassos Biograf, erklärte, dass das Foto des Autos tatsächlich im Palmenhain neben der Villa "La Californie" aufgenommen wurde.

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