CLASSIC

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Geriatrische Turbo Injection

1982 tunte Abt erstmals einen VW Golf GTI: Ein mächtiger Turbolader verhalf ihm zu 163 PS und zu einem 0-100-Sprint in 6,8 Sekunden.

Käfer und VW Golf I hätten unterschiedlicher kaum sein können, dennoch klappte die Wachablösung im Frühjahr 1974 tadellos. Der eckige Giugiaro-Entwurf mit Frontantrieb und Heckklappe verteidigte den Erbtitel „Deutschlands meistverkauftes Auto“ von Anfang an mit Bravour.

Bei Abt machte man sich schon bald Gedanken über das korrekte Modifizieren des erfolgreichen Wolfsburgers. Was 1982, kurz vor dem Wechsel zum Golf II, die Hallen in Kempten verließ, war ähnlich provokant wie ein Irokesenschnitt in einer Klosterschule: 7-Zoll-Breitbau-Fahrwerk für 15.000 D-Mark (ca. 7.500 Euro) und von 0 auf 100 km/h in 6,8 Sekunden.

Dafür gab es fast 50 Prozent mehr Leistung als ein Serien-GTI aufbieten konnte, nämlich 163 PS. Aufgrund des famosen Leistungsgewichts von 5,2 Kilo pro PS des Golf I ist ein aktueller Golf VII GTI (220 PS) übrigens nur 0,3 Sekunden schneller auf Landstraßentempo.

Verantwortlich für den Kick des alten Haudegens war übrigens ein KKK-Abgasturbolader – so eine Turbine gab es seinerzeit im Konzern ab Werk höchstens beim Urquattro. Dazu wurde das Triebwerk des Einsers mit Highend-Komponenten wie Autothermatik-Kolben und spezieller Kurbelwelle standfest gemacht.

Obendrein gab es eine röhrende Auspuffanlage,ein superhartes Fahrwerk plus Spurverbreiterungen. Dreiteilige Aluräder im zeitgenössischen Kreuzspeichendesign mit heute putzig anmutenden Breitreifen der Größe 205/60R13 rundeten das Exterieurpaket des Einser-Abts ab.

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Von vier bis acht Zylinder

Die legendärsten Ford-Motoren aller Zeiten

Die Ford Motor Company hat viele Motoren gebaut. Diese Motoren treiben Autos, Lastwagen, Traktoren und sogar Flugzeuge an. Frühe Innovationen machten sie zu einem der größten Unternehmen der Welt.

Wenn Yankees Tee kochen

Helden auf Rädern: Jaguar X-Type

Jaguar ist nicht unerfahren darin, sich neu zu erfinden. Beim X-Type lief eine an sich coole Idee aber aus dem Ruder, weil Ingenieure, Konzernlenker und Strategen alle das Richtige wollten – die Kombination aber nur einen Rohrkrepierer zuließ.

Zehn Wege ins Aus

Marken, die es nicht mehr gibt

Es gab schon viele Marken, die in Österreich auf dem Markt waren. Manche lang, manche kurz. Viele ambitioniert, wenige erfolgreich. Und dennoch gehören sie alle der Vergangenheit an. Ein kurzer Überblick über die wichtigsten Kandidaten der jüngeren Vergangenheit.

Es bleibt in der Familie

Mit dem neuen Rabbit im Golf-Museum

Ein runder Geburtstag ist immer ein guter Grund, seine Vorfahren zu besuchen. Zum 50-jährigen Jubiläum ging es mit dem neuen Rabbit auf Spurensuche, wie viel sich im Laufe von acht Generationen Golf geändert hat. Und was alles gleichblieb.

Dass die neue A5 Limousine eine mitaufschwenkende Heckscheibe hat, mag für Audi neu sein. Vor 50 Jahren gab es diesen Ansatz beim 100er aber schon einmal – nur nannte man das Konzept damals noch stolz Avant.

Zweierlei Reibwerte

Helden auf Rädern: VW Öko-Polo

Viele technische Neuerungen sind älter als sie scheinen. Oft ist die Zeit aber einfach noch nicht reif dafür, weswegen ambitionierte Technik oftmals in der Schublade verschwindet. Der Öko-Polo zeigt aber, dass ein wenig Abwarten auch Vorteile haben kann.