Chrysler 300C 5.7 V8 HEMI - im Test | 13.06.2005
Hör mal, wer da hämmert!
Wenn Naturgewalten auf fünf Metern zusammengepfercht werden, wollen sie ausbrechen: Ein Fahr- nein, vielmehr ein Erlebnis-Bericht…
Eines kann man ihm nicht vorwerfen: Er täuscht dich nicht. Er ist kein Schlitzohr. Er macht kein Hehl daraus, dass er diese ganzen anderen Blechschüsseln um ihn herum ansaugen und in seinen hemisphärischen Brennräumen vaporisieren möchte.
Er ist der Bad Boy. Wie er dich schon ansieht. Große, scharfe Klarglasaugen, ein Kühlergrill wie von einem Vierzigtonner – und dann diese hohe Gürtellinie, aus der riesige Streitwagenräder hervorquellen, die winzigen Fenster, die an der Seite beinahe wie Schießscharten wirken. Und unter der Fußballfeld großen Motorhaube versteckt sich das Monster selbst: Der 5,7 Liter V8 HEMI mit 340 PS, ein Big Block, wie er im Buche steht.
Der Chrysler 300 – und mit ihm der HEMI-Motor – blicken auf eine lange Geschichte zurück, die Mitte der Fünfzigerjahre mit der 300er-Serie von Chrysler begann. Damals hieß der HEMI-Motor noch „Firepower“, das Prinzip war aber damals schon das gleiche wie heute: Mittels halbkugelförmiger, also hemisphärischer Brennräume, erreichte der Motor bei niedriger Verdichtung einen höheren Wirkungsgrad und damit ein Mehr an Leistung gegenüber herkömmlichen Motoren.
Das funktioniert auch heute noch, nur kam seit dem Ende der 300er-Serie im Jahre 1965 bei Chrysler niemand mehr auf die Idee, diese Konstruktion noch einmal bei einem Motor anzuwenden. Doch irgendjemand bei Chrysler konnte sich erinnern. Da war doch mal was? Ja, da war was…
So kompromisslos wie beim Motor ist der Chrysler auch in Sachen Ausstattung: Egal ob Komfort Sicherheit oder Platz, es ist alles an Bord, was das (Autofahrer-)Leben noch schöner macht. Wie es sich für einen scheinbar waschechten Amerikaner gehört, natürlich viele elektrische Helfer allüberall.
Dass der scheinbare Ami 300C für Europa und den Rest der Welt – außer für Nordamerika – bei Magna Steyr in Graz gebaut wird, rundet die Geschichte übrigens perfekt ab. Und: 56.700,- Euro sind für ein Auto mit Statement ein Statement, Punkt.
Weitere Testdetails:
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