VW 7-Gang-DSG – schon gefahren | 24.01.2008
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Nach fünf Jahren Bauzeit kommt die nächste Entwicklungsstufe des DSG-Getriebes von VW, das 7-Gang-DSG-Getriebe. Motorline.cc war schon auf einer ersten Testfahrt.
Automatik-Getriebe werden immer beliebter. Während im Jahr 2000 nur 2,3 % aller Neuwagenkäufer zu einem Selbstschalter gegriffen haben, waren es 2007 erstmals über 10%.
Seit dem Start des DSG im Jahr 2003 erfreuen sich auch immer mehr VW-Modelle dieses Features. War das Doppelkupplungsgetriebe zum Start nur im Golf erhältlich, so ist es im Jahr 2007 schon in 75 verschiedenen VW-Modellen im Einsatz. Am meisten greifen die Touran-Fahrer zum DSG, wo die Einbaurate bei 21,5% liegt.
Nach fünf Jahren Produktion war es für VW somit Zeit mit dem 7-Gang-DSG das eigene Produkt nochmals zu revolutionieren. Während das bisherige 6-Gang-DSG weiterhin die sportlichen Modelle ab 125 kW begleiten wird, ist das 7-Gang-DSG für alle Modelle bis 125 kW gedacht.
In dieser Leistungsklasse zählt vor allem sparsamer Verbrauch und komfortables Fahren, was für das neue DSG spricht.
Eine Weltneuheit beim 7-Gang-DSG ist, dass erstmals keine „nass“ – in einem Ölbad – laufende Kupplung, sondern eine „trockene“ zum Einsatz kommt, was den Wirkungsgrad deutlich verbessert und Verbrauch und Emmissionswerte reduziert, aber trotzdem Komfort und Fahrspaß bieten soll.
Eingespart wurde nicht nur am Öl, sondern auch beim Gewicht. Das neue 7-Gang-DSG bringt nur noch 77 Kilo auf die Waage, das bisherige schlug sich mit 93 Kilo ins Eigengewicht des Autos.
Vorab wird das neue Getriebe beim 1,4 Liter TSI mit 90 kW und beim 1,9 TDI mit 105 PS zum Einsatz kommen. Gerade beim TSI-Motor sind im Vergleich zum Schaltmodell sogar niedrigere Verbrauchswerte erzielbar. Der Schalt-Golf benötigt für 100 km 6,3 Liter Benzin, der 7-Gang-DSG Golf für die gleiche Strecke nur 5,9 Liter.
Beim Diesel ist durch eine andere Auslegung der Schaltung mit einem Mehrverbrauch von 0,2 Liter zu rechnen. Im Vergleich zum 6-Gang-DSG ist er aber immer noch um über einen halben Liter sparsamer unterwegs.
Die erste Testfahrt mit dem Golf TSI mit 7-Gang-DSG Getriebe
Motorline.cc hatte schon die Möglichkeit auf einer Testfahrt erste Eindrücke mit dem 1,4 Liter TSI zu sammeln. Die Kombination von TSI und DSG gefällt gleich vom Start weg. Der auffallendste Unterschied zwischen TDI und TSI ist die Geräuschkulisse im Innenraum, der TSI ist flüsterleise, jedoch nicht minder temperamentvoll unterwegs. Gerade in Kombination mit dem DSG-Getriebe kann die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 9,9 Sekunden überzeugen.Die Schaltvorgänge benötigen dabei kaum länger als ein Wimpernschlag, und daher gibt es auch keine Zugkraftunterbrechung zwischen den Schaltvorgängen – der TSI zieht kontinuierlich, bis das gewünschte Tempo erreicht ist.
Aber auch bei Bergpassagen wählt die Automatik immer den besten Gang, ohne dass es die Passagiere wirklich merken würden. Möglich wird das nicht nur durch die intelligente elektrohydraulische Getriebesteuerung (Mechatronic), sondern auch durch die zwei Kupplungen (eine bedient die ungeraden Gänge, die andere die geraden und den Rückwärtsgang) sowie zwei Antriebs- und drei Triebwellen.
Dieser Verbund ermöglicht es, dass die nächst höhere Fahrstufe permanent in „Lauerstellung“ darauf wartet, aktiv werden zu können. Beispiel: Während der Wagen im sechsten Gang gefahren wird, ist der siebte Gang bereits eingelegt, allerdings noch nicht aktiv. Sobald der ideale Schaltpunkt erreicht ist, öffnet sich automatisch die für den sechsten Gang zuständige Kupplung, während sich die andere schließt und damit den siebten Gang „scharf“ schaltet. Dabei kommt es zu einer Überschneidung zwischen dem Öffnen und Schließen beider Kupplungen, und damit zu den schnellen, fast unmerkbaren Schaltvorgängen.
Wer einmal diese Kombination von TSI und DSG 7-Gang probiert hat, muss vermutlich schon ein wirklicher „Selbstschaltfreak“ sein, um diese Getriebevariante nicht zu wählen. Die rund 1.700,- Euro Aufpreis zahlen sich auf jeden Fall aus.
Verfügbar sind die beiden Motoren in Kombination mit dem 7-Gang-DSG-Getriebe ab sofort im Golf und Golf Plus, weitere Modelle werden folgen. Für den Golf Trendline TSI mit 90 kW und 7-Gang-DSG sollte man 23.017,- € einkalkulieren.