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Wer zuletzt lacht...

Mit dem SUV Stelvio will Alfa Romeo hoch hinaus. Mit betörendem Äußeren, hoher Fahrdynamik und feinem Innenraum stehen die Chancen dafür gut.

mid/rs

Er kommt spät, dafür aber betörend: Der ausgesprochen schicke Alfa Romeo Stelvio, erstes SUV der italienischen Traditionsmarke überhaupt. Eingefleischte Markenfans, auch "Alfisti" genannt, dürfte das späte Auftauchen des Mittelklasse-SUV kaum stören.

Ob der charmant designte Allrounder allerdings auch bei anderen Marken wildern kann, hängt von weit mehr als nur vom Design ab. Erste Testfahrten rund ums tief verschneite St. Moritz verliefen sehr vielversprechend. Fragt sich also, ob für den späten Alfa-SUV vielleicht sogar das Sprichwort zutrifft "Wer zuletzt lacht, lacht am besten."

Markentypische Agilität hat der neue Alfa Romeo Stelvio einem gewissen "Giorgio" zu verdanken. So heißt die Plattform, auf der bereits die gefällig designte und fahraktive Limousine Alfa Romeo Giulia basiert. Die hat der etablierten Konkurrenz von Audi, BMW und Mercedes bereits erfolgreich den Kampf angesagt.

Mit entsprechenden Vorschusslorbeeren startet jetzt auch Alfas erstes SUV überhaupt in der Mittelklasse. Der Stelvio soll fahrdynamisch eine Limousine sein, nur eben im SUV-Outfit. Zu tun bekommt es der späte Neuling mit so namhaften Rivalen wie Audi Q5, BMW X3, Mercedes GLC oder Porsche Macan.

Der Plattform "Giorgio" verdankt der Stelvio fahrdynamische Qualitäten wie die perfekt ausgeglichene Gewichtsverteilung von 50:50 zwischen Vorder- und Hinterachse. Der heckbetonte Allradantrieb Q4 profitiert wiederum vom reichen Erfahrungsschatz der Konzernschwester Jeep. Im Normalbetrieb gelangt dabei die Antriebskraft komplett ans Heck, nur bei Bedarf gehen pfeilschnell bis zu 50 Prozent nach vorne.

Die zum Allradsystem gehörige Kardanwelle zwischen Vorder- und Hinterachse besteht aus ultraleichtem und kostspieligem Carbon, dem Zauberstoff der Formel 1. Alleine das spart 15 Kilo Gewicht. Dies und viele Aluminiumteile wie Motorhaube, Türen und Fahrwerkskomponenten reduzieren das Kampfgewicht des Italo-SUV auf 1.660 Kilogramm.

Das ist ebenso ein weiterer Fahrspaß-Faktor wie die angenehm präzise Lenkung - laut Alfa Romeo die direkteste aller Mittelklasse-SUV. Was seine Papierform verspricht, hält der neue Stelvio auch auf kurvigen und bergigen Landstraßen.

Und das muss er regelrecht vom Namen her, denn den verdankt Alfas SUV-Primus einem der kurvenreichsten Alpenpässe: Stelvio heißt das berühmte Stilfser Joch zwischen Österreich und Südtirol auf Italienisch.

Im Zusammenspiel mit seiner geschmeidigen Achtgang-Automatik hängt der 2,0-Liter-Turbomotor quirlig, wenn auch deutlich hörbar am Gas. Beim Kickdown gönnt sich der Twinturbo eine kleine Gedenksekunde, doch dann schiebt er impulsiv an.

Das maximale Drehmoment von 400 Newtonmeter liegt zwischen 2.000 und 4.500/min konstant an. Dank des famosen Fahrwerks durcheilt der Stelvio selbst engste Kehren souverän. Und mit der Fahrmodus-Auswahl per Dreh-Drück-Schalter lässt sich der Stelvio normal oder besonders dynamisch bzw. effizient bewegen

Dabei ändert sich jeweils die Charakteristik von Motor, Allradsystem, Automatik-Getriebe, ESP und Lenkung. Im Dynamik-Modus macht das 280 PS-SUV erst so richtig Spaß. Die 150 Kilo mehr Speck auf den Hüften im Vergleich zur Giulia merkt man dem Stelvio kaum an - ebensowenig die 20 Zentimeter mehr Bodenfreiheit. Der Fahrer sitzt exakt 19 Zentimeter höher über dem Asphalt, was SUV-typisch die Übersicht verbessert und das Ein- und Aussteigen erleichtert.

Vom Aussehen her hebt sich der neue Alfa Romeo Stelvio so deutlich vom restlichen SUV-Umfeld ab, wie der Verlauf des kurvengespickten Stilfser Joch von langweiligen geraden Landstraßen: Vor allem gilt das für die Front: Hier ist das markentypische Alfa-Dreieck "Scudetto" umgeben von schmalen Scheinwerfern und dominanten Lufteinlässen.

Der daher stammende Hauch Aggressivität steht dem italienischen Schönling gut. Hohe Fahrdynamik und das dazu passende Design - beides macht die Alfa-DNA aus, und beides erfüllt der neue Stelvio vorbildlich. Der Rest sieht so anziehend aus wie der junge Marcello Mastroianni. Oder in den Worten des deutschen Design-Chefs Klaus Busse: "Schlank und elegant".

Der Alfa Romeo Stelvio ist fahraktiv und optisch gefällig, wie man es von einem Alfa traditionell erwartet. Aber auch bei den praktischen Vorzügen, die man von einem SUV heutzutage erwartet, gibt er sich keine wesentlichen Blöße. Vorne herrscht extreme Großzügigkeit selbst für Sitzriesen, und selbst auf den hinteren Plätzen macht sich die elegante Formgebung des leicht nach hinten abfallenden Daches keineswegs negativ bemerkbar.

Auch Erwachsene deutlich über 1,80 Meter können hinter einem normal großen Fahrer sitzen, ohne den Kopf einziehen zu müssen. Auf allen fünf Plätzen, aber vor allem vorne genießen die Passagiere hervorragende Sitze mit einem gelungenen Mix aus Sportlichkeit und Langstreckenkomfort.

Um ab 16. März zwar spät, aber erfolgreich im SUV-Markt einzuschlagen, wird auf den 206 kW/280 PS-Benziner des Alfa Romeo Stelvio "First Edition" nach einigen Wochen zunächst ein 154 kW/210 PS-Diesel ebenfalls mit Allradantrieb folgen. Später kommt noch ein Basisdiesel mit 132 kW/180 PS und reinem Hinterradantrieb, Ende 2017 dann ein Benzin-Motor mit 147 kW/200 PS und zur Krönung das künftige Spitzenmodell Stelvio Quadrifoglio mit 375 kW/510 PS starkem 2,9-Liter-V6-Benziner.

Dabei glänzt der Alfa Romeo Stelvio stets mit einigen Bestleistungen im umkämpften Segment der Mittelklasse-SUV, dazu gehören besonders der cW-Wert von 0,29 und der riesige und viel Platz spendende Radstand zwischen den Achsen. In Deutschland kostet der 280 PS-Benziner ab 49.000 Euro, der darauf folgende Diesel ab 47.500 Euro. Österreich-Preise stehen noch nicht fest.

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