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Kolumne: Hochkarätige Rallye ÖM – Chapeau!

Hochkarätige Rallye ÖM – Chapeau!

Achim Mörtl analysiert die Rebenland-Rallye, attestiert eine Unsportlichkeit und sieht die Rallye-Staatsmeisterschaft so spannend wie schon lange nicht mehr.

Achim Mörtl

Die „LKW Friends on the Road“ Rebenland-Rallye ist Geschichte und man kann sich jetzt schon auf die folgenden Meisterschaftsläufe freuen! Mit vier Teams, die wirklich um den Sieg fahren können und weiteren drei bis vier Fahrern die fähig sind, um die Podestplätze zu kämpfen, haben wir meiner Meinung nach die wohl hochkarätigste Meisterschaft seit Jahren!

Dadurch wird aber auch die Luft an der Spitze etwas dünner, und Fehler werden sehr schnell bestraft, die mentale Komponente wird noch wichtiger als sie es eh schon ist. Und hier hat man irgendwie den Eindruck, dass Simon Wagner gegenüber seinen Mitbewerbern einen Vorteil hat. Auch wirkt es, dass er so schnell fährt wie er muss, die Konkurrenz so schnell fährt wie sie kann, oder zum Teil eben zu schnell.

Hermann Neubauer hatte Pech und fuhr zu kurz um Vergleiche anzustellen und die Leistung beurteilen zu können. Was ich in diesem Zusammenhang unsportlich von Simon Wagner finde ist die Aussage, Neubauers Ausfall wäre „Karma“ gewesen … Michi Lengauer wurde mit den kalten Reifen kalt erwischt, das wird ihm sicher nicht mehr passieren und fällt unter Lernphase und mangelnde Erfahrung. Der Fehler von Julian Wagner, nach dem Ausfall von Lengauer, natürlich total sinnlos.

Und durch die Unfälle der zwei – und beide sind eine absolute Bereicherung in der Rallye-ÖM – verstärkt sich jetzt der mentale Faktor zusätzlich. Michi und auch Julian dürfen sich im Hinblick auf die Meisterschaft absolut keine Fehler mehr erlauben, denn dann wäre die Gesamtwertung schon mehr oder weniger entschieden.

Andererseits müssen sie jedoch zeigen – speziell im Hinblick auf ihre Zukunft – dass sie Simon ernsthaft gefährden können und das nicht nur auf 4-5 Sonderprüfungen, sondern auf eine Meisterschaftdistanz. Wichtig wird nun sein, Simon nicht nur zeitentechnisch unter Druck zu setzen, sondern ihm auch mental das Gefühl zu geben, dass er verlieren könnte.

Das Momentum ist klar auf seiner Seite und er wird nun, wie auch im Siegerinterview, nicht vergessen zu betonen, dass man nicht nur schnell fahren, sondern es auch ins Ziel bringen muss!

Simon hat vielleicht auch noch einen kleinen Vorteil der Michelin Reifen, speziell im Regen konnte er dann doch ein paar Sekunden mehr zwischen sich und der Konkurrenz bringen. Und ein wesentlicher Punkt spricht nach wie vor stark für ihn: Er lebt den Rallyesport mehr als seine Konkurrenz, investiert mehr Zeit und Engagement, am Ende des Tages wird das wahrscheinlich der entscheidende Faktor im Hinblick auf den Gesamtsieg sein!

Bis zum nächsten Mal!

Euer Achim

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